Hallo Freundinnen,
Ich weiss nicht, wie es aktuell bei euch aussieht. Ich kann nur sagen, dass meine Geduld zu Ende geht. Sie ist wie ein Pulverfass, kurz vor der Explosion. Der ein oder andere kleinere Knall hat schon stattgefunden, die Spannungen wurde dadurch aber nicht gelöst sondern die Luft ist noch stärker verdreckt.
Es ist einfach so, dass meine Frustrationsgrenze und die meiner Kinder schon längst überschritten ist, wir aktuell aber keinerlei Möglichkeiten haben, darauf Einfluss zu nehmen.
Die Gruppeneinteilung der Kinder für die Schule ist ungünstig, die Homeschooling Aufgaben sind immens viel, es kann kein Sport ausgeübt werden, von allen Feierlichkeiten, die das Abitur betreffen, hat man sich gedanklich mit Weinen schon von verabschiedet, Kontakte zu Freunden und Familienmitgliedern können nicht stattfinden, als Eltern muss man die Kinder einsperren, immer wieder muss man sich mit Diskussionen auseinandersetzen, warum die Kinder ihre Freunde nicht treffen dürfen. Verbote überall, Vorschriften, ohne eine Perspektive auf Normalität.
Das Leben vor der Pandemie scheint unwirklich, die Hoffnung darauf, dass es wieder so werden könnte, ist klein. Aktuell ist die Devise einfach nur weiter zu funktionieren. Einfach weiter machen, aber das Gefühlsleben spielt verrückt. Abgrenzung in einem 6 Personen Haushalt ist nicht möglich, eigene Belange müssen immer zurück gestellt werden, frei nach dem Motto „nur noch 3 Wochen“, versucht man sich irgendwie zu motivieren.
Ich habe mich irgendwie selbst in diesem Spiel verloren. Mein Spaß am Leben, meine Begeisterungsfähigkeit, meine Freude an kleinen Dingen, mein Unternehmenswille, alles ist weg. Meine Emotionen unter einer dicken Decke aus Wolle verborgen, undurchdringlich wie mir manchmal scheint. Ich weiss wie psychosomatische Störungen zustande kommen, weiss, was ich dagegen tun kann und trotzdem schaffe ich es nicht diesen Ausgleich in der Praxis umzusetzen.
Es gibt das Sprichwort: Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe!
Ich mag dieses Sprichwort, und möchte diejenige sein, die Wege findet, aus einem Tief heraus fühlt sich die Hürde nur so groß an, dass man nicht weiss wo und wie man beginnen soll.